Nahezu jeder Mercedes-Benz besitzt anstelle eines Zahnriemens eine Steuerkette. Die Steuerkette ist ein sehr wichtiges Bauteil, denn sie treibt die Nockenwelle an, welche für das richtige Timing beim Öffnen und Schließen der Ventile verantwortlich ist. Die Steuerkette verbindet die Nockenwelle mit der Kurbelwelle und sorgt dabei für das präzise Zusammenspiel der Motorentechnik. Entgegen mancher Werbeversprechen ist die Steuerkette nicht immer wartungsfrei.
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Vorsicht bei diesen Symptomen – Steuerkette Rasseln und mehr
Probleme, die zum Steuerketten Schaden Ihres Mercedes führen, verstecken sich im Detail. In vielen Fällen hat nicht die Steuerkette selbst einen Materialfehler, sondern die umliegenden Bauteile wie Nockenwellenversteller oder Kettenspanner und die bisherige Wartung des Mercedes Motors haben großen Einfluss auf einen Steuerkettenschaden.
Steuerkette zu lang durch normale Längung
Eine Längung der Steuerkette ist normal und wird als üblicher Verschleiß betrachtet. Probleme aus der gelängten Steuerkette resultieren dann, wenn die Steuerzeiten nicht mehr stimmen und die Nockenwellenversteller diesen Fehler nicht mehr ausgleichen können. Oftmals ist die Mercedes Steuerkette übergesprungen und das Timing der Steuerzeiten entsprechend verfälscht – dies führt zum Mercedes Motorschaden. Viele umliegende Bauteile werden in Mitleidenschaft gezogen: Auch der Kettenspanner unterliegt einem Verschleiß, da dieser der auftretenden Schwingung der evtl. ungleichmäßig gelängten Steuerkette ausgesetzt ist.
Eine fehlerhafte Wartung des Motors bedingt den frühzeitigen Verschleiß von vielen Bauteilen. Eine schlechte Qualität des Motoröls und zu lange Wechselintervalle – wie im Falle der Long Life Wartung – sorgen dafür, dass sich metallische Schwebstoffe durch den natürlichen Verschleiß im Motorraum lösen und ins Motoröl absetzen. Zusätzlich verbleiben bei der Verbrennung von Motoröl Partikel von Ölkohle im Öl. Auch häufiges Kurzstreckenfahren sorgt für ein Risiko der Ölverschlammung, welches ebenfalls Schadstoffe im Motoröl hinterlässt. Diese verschiedenen Schwebstoffe vermindern die Schmierwirkung des Öls und setzen sich vermehrt in kleinen Bohrungen und im Nockenwellenversteller ab. Dort verursachen sie eine schleifende, materialabtragende Wirkung im Motorraum (Fachbegriff: abrasiv). Durch diesen abrasiven Verschleiß verliert der Nockenwellenversteller an Dichtigkeit, was zu einer fehlerhaften Funktion und zum Totalausfall führt. Im späteren Stadium macht sich dieses Problem auch durch einen Fehlercode und erhöhtem Ölverbrauch bemerkbar.